Empfang Schwinger

 Sonntag 4. September 2022

Teilnehmer: 6 / OK: Fritzli / Bericht-Fotos: Fritzli

Teile des TSH kamen zu einer ganz speziellen Ehre, nämlich den gebührenden Empfang der Schwinger des ESAF 2022 zu organisieren. Der inoffizielle Anlass des TSH entlastete unseren traditionsbewussten Kulturfreund und Veranstaltungsleiter der Stadt Wil, kurz KVLW, Ruedi Schär, sprich Centi, in seinen diversen Aufgaben und Herausforderungen. Um 18.00 Uhr trafen sich Mati, mit ihrem Göttergatten und Präsidenten des TSH Noldi, Sherpa und Umzugskoordinator Bubu, Wein – Bier – und Wässerlein – Kellner Boni, Servicequalitätsmanagerin Giulia und der Schreibende, der die eben Aufgeführten anschrieb, um diesen Empfang zu stemmen.

Sehr gut motiviert und dem Anlass entsprechend mit Schwinger Hemden aller Art (China Import, Landi) gekleidet, gingen wir in die Startlöcher. KVLW entsandte Bubu und den Schreibenden, zwecks Zusammenstellung und Koordination des
Umzugs
, sowie der Begrüssung der Umzugsteilnehmer.

Mati, Noldi, Boni und Giulia stellten die Getränke zum Ausschank auf den zwei Jahrmarktständen bereit.

 So konnte der Umzug pünktlich um 18.45 Uhr in Bewegung gesetzt werden. Freudig applaudierten tausende Zuschauer an den Strassen, Dächern, Terrassen und Balkonen dem vorbeigehenden Umzug zu. Blumen und Konfetti überall!

Angeführt von zwei Trychler – Gruppen, welche sich alle bestens von Covid erholt haben, folgten die zwei Kranzschwinger und ein weiterer ihrer Schwinger – Kumpane, der auch ganz gut, aber nicht gut genug war, als es für einen Kranz gereicht hätte, flankiert von zwei Trachten – Ehrendamen mit Blumenschmuck.

Auf Position vier folgten der Jodler Club Wil nicht jodelnd, welche den Fanclub und die restlichen Mitglieder des Schwinger Club Wil anführten.

Die Fahnendelegationen der einzelnen Vereine in Wil waren so zahlreich erschienen, dass wir um ein Haar ein paar von ihnen wieder nach Hause geschickt hätten. Glücklicherweise waren zwei Delegationen krank (man sagt sie hätten vorausgefeiert, «diä Cheibe» und können wegen «sturmen Grind» nicht teilnehmen) so natürlich optimiert, entsandte Bubu die Fahnendelegationen, über die obere Bahnhofstrasse, Marktgasse, in Richtung Hofplatz «Goldener Boden».

Das Klatschen und Jolen der Zuschauer steigerte sich ins Extreme (selbst von Anwohnern des Bergholz gab es später Reklamationen wegen des Lärms…), als sich das Oldtimer – Feuerwehrfahrzeug vom Feuerwehrverein Wil in Gang setzte. Der Dieselgeschmack des Oldtimers liess die CO2-Belastung in der Luft derart ansteigen, dass ein Jungtrommler nach dem anderen umkippte, die dem Wagen trommelnd folgen mussten. Die ältere Garde der Stadttambouren, welche noch solche Geschmäcker ertragen kann, marschierten knallhart weiter und retteten somit ihre 100-jährige Ehre des Vereins. Dies veranlasste die Koordinatoren des Umzugs, für künftige Empfänge das Fahrzeug am Ende des Umzugs zu positionieren, sollte es dann überhaupt noch die nächste MFK bestehen.

Zu guter Letzt war das Eintreffen des Umzugs um 19.00 Uhr der absolute Höhepunkt der Veranstaltung. Der «Goldene Boden» bebte mindestens so stark wie damals, als der FC Wil Meister wurde. Sogar die Glocken vom nahen St. Nikolaus erklangen und der Dachritter schwankte so schwer, dass fasst die kleine Glocke sprang…! (Materialanalyse wäre angebracht)

Mit viel Leidenschaft und Humor wurde ein – und nachgeschenkt an unseren Ständen. Da kamen die mit den krummen Tabakwaren, den roten Bäggli und den Gold - Löffeli in den Ohren und verlangten lauthals Nachschub, da ein solch grosses Fest nur einmal erlebt werden kann! Schnell ging eine leere «Guttere» nach der andern wieder in die Harasse zurück und wir fragten uns ernsthaft, ob nächstes Jahr die Steuern rauf gehen werden.

Nach der Begrüssung durch KVLW und der Ansprache von Hans Mäder / Fox und Werner Kuratli, Präsident der Schwingclubs Wil, spielte auch noch die Stadtharmonie auf, welche sich mit den Stadttambouren einen richtigen Battel lieferte. Immer wieder fanden die zwei Musikvereine noch ein neues Lied, welches sie vortragen konnten. Unglaublich, das Volk tobte wie die Sau und wir an den Ständen waren froh, nicht Geld einziehen zu müssen.

Irgendwann wurden dann noch die Schwinger zu ihren Kränzen und Auszeichnungen ohne Lorbeerkranz geehrt. Die Grossportrait - Fotos von 100 X 100 cm der Schwinger, welche dem Stadtpräsidenten Wils zur Aufhängung im Rathaus übergeben wurden, befinden sich jetzt schon im neu eingerichteten Museum. Dies aus Grunde des «akuten» Platzmangels im Rathaus, welches schon für die verrücktesten Kunstwerke hinhalten musste. ((Selbstportrait von Viktor Giacobbo Mandelfisch essend und Turbo Bräu trinkend mit einem Joint hinter dem rechten Ohr (ausgerechnet, er ist doch Linkshänder!) auf der Klostermauer des Kathi)).

Pünktlich auf fehlenden Nachschub an Wein und Bier verabschiedete sich der grosse Teil der Bevölkerung und entglitt singend und fröhlich pfeifend dem Platz. Wir räumten die Stände Kübel und Harasse so schnell es ging auf. Da unser Lohn die Stadtkasse nicht unnötig überstrapazieren sollte, verzichteten wir auch auf die Auszahlung der Überstunden und tranken stattdessen nach den Dankesworten von KVLW für unsere Bereitschaft zur Mithilfe an der Veranstaltung, noch ein Bier oder ein Glas Wein. Trotzdem schlug unser Einsatz der Stadt mit 6 x 3.0 Std. zu buche, was unserem Kassier Segler zeitnah den Kassenbestand verändert und früher oder später wieder viel Freude und Gesang in diverse Rauschhäuser hineintragen wird.

ESAF 2022 - Daten:

  • Es haben 295 Schwinger teilgenommen.
  • 50 davon waren «Böse» sogenannte Kranzschwinger
  • Je grösser der Teilverband, desto grösser darf die Anzahl Teilnehmer sein. 
  • Die Innerschweizer durften somit mit 85 Mann antreten.                      

Fazit:

Da dieser Anlass nationale und internationale Bekanntheit erhielt, erstaunt es nicht, dass das britische Königshaus auf uns zukam, um den Trauerzug der Queen zu arrangieren. Da Bubu bei Charly resp. bei Steinlin und Partner unverzichtbar geworden ist und meine Grillkünste beim «heiss machen» im Moment ausgebucht sind, konnten wir dem Bitten und Beten leider nicht nachkommen. Wir gaben ihnen nach langen Überlegungen einen Input; Big Ben einmal in der Minute schlagen zu lassen, auf dass während des Trauerzugs niemand einschlafen wird…, der Rest ist bereits Geschichte - Fritz Lee

Fotos

Teilnehmer: Maty/Noldi, Giulia/Fritzli, Boni, Bubu, 


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